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Walter Herzog, Laubstufen, 36 x 25 cm, Radierung, 1995, 175,-€.

vom 23.02.2019 - 20.04.2019

Gerhard Meyer (Saalfeld) & Walter Herzog (Berlin)


Walter Herzog:
  • 1936         in Dresden geboren
  • 1950-53    Zeichenkurse bei Etha Richter
                      Maurerlehre
  • 1953-60    Architekturstudium in Görlitz und Dresden
                      Architekt in Berlin
  • 1967         Promotion zum Dr.-Ing.
  • 1971         erste Radierungen
  • 1974         Mitglied des Verband Bildende Künstler
    seit 1980  freischaffend als Graphiker in Berlin
 
Er vertraut seiner Zeichenkunst, die er mit spitzer Feder oder Nadelspitze und Lupe virtuos ausreizt. Er strichelt sich in Natur- und Lebensräume, die er mittels dicjter Strukturen bis un geheimnisvolle Tiefen führt und gegen helle Flächen setzt. Auf solche Weise schafft er ein fazinierendes Spiel mit Licht und Schatten.
Er braucht die Naturvorgabe, den gegenstand, um sie sich thematisch untertan zu machen. So sind seine Zeichnungen vor allem Naturstücke, die er zu autnomen Ensembles figuriert. Hierbei kann er elegische Stimmung mit einbringen. Oft sind es Welten des Abschieds: einsame Waldstücke, verlassene Alleen, verfallene Brücken, versiegte Brunnen, Treppen in ein Nirgends. Mehr Stillleben als Flora oder Architektur. Eine nature morte. Schließlich gelangt er konsequenter Weise zu reinen Stillleben: Wo sich Licht in Kristallen bricht, in den Gläsern noch eine letzte Neige. Das Geschaute als eindringliche Vanitas-Darstellung.
Er ist von reinem romantsichen Gemüt und lebt eigentlich zeitversetzt. Ein seit zweihundert Jahren toter Wackenroder hätte sich vielleicht gern zu ihm gestellt: Die Welt sei eine Sache der leisen Lust, keinesfalls der BElustigung. Kunst sei ein Land der Zwischentöne, die sich jeder lauten Lebenswelt entziehe; Gefühle allein seien realistisch, Definitionen seien nur Hülsen. Derart setzt auch Herzog - im Bürgerlichen doch ein Doktoringenieur! - unserer schnelllebigen Technik- und Informationswelt seine akribischen, feinsinnigen, stillen Welt-Bilder entgegen. Hier liegt wohl auch das Geheimnis seines Erfolgs.

Dr. Maren Kratschmer-Kroneck
 
 

Gerhard Meyer:

  • 1944          in Saalfeld geboren
  • 1962          Abitur an der Otto-Ludwig-Oberschule Saalfeld
  • 1962-63     Lehre als Betonfacharbeiter
  • 1963-69     Textiltechnologie-Studium an der Technischen Universität Dresden     Diplomingenieur
  • 1969-90     Arbeit in der Forschung des Chemiefaserkombinats Schwarza
  • 1990-2005 Kultur- und Sozialdezernent der Stadt Saalfeld
    seit 1975   autodidaktische Versuche in Malerei und Graphik
    seit 2005   im Ruhestand
 
Zum Kunstschaffen kam Gerhard Meyer auf dem schwierigen Weg eines autodidaktischen Quereinsteigers, der seit seiner Kindheit an künstlerischen Belangen interessiert war und dann als längjähriger Kulturdezernat aktiv kulturelle Projekte der Stadt befördert hat. Wenn so einer selbst kreativ zur Kunst vordringt, profitieren Amt und Kultur.
Inzwischen stapelt sich bei ihm zu Hause ein umfangreiches Werk. Dazwischen verwahren respektvoll die künstlerischen Arbeiten seines Vaters, der in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mit eigenen Werken überzeugt hat.
Den schöpferischen Umgang mit der Kunst benötigt er als Ausgleich zu Besinnung und Selbstfindung, und er braucht den Stoffwechsel mit der Natur im Alltag. Seine stimmungsvollen Landschaftsimpressionen zeugen von intensiven Naturerleben. Besonders Wege und Bäume haben es ihm angetan, und er entdeckt dabei über das Ab-Bild hinaus immer intensiver deren symbolische-metaphorische Bedeutung. Mit dem differenzierten Blick des Zeichners lässt er sich von der Formen- und Strukturenvielfalt verführen. Und er liebt die Winter, da kann er das Hell-Dunkel voll auskosten. Oder er entdeckt den Reiz von Tümpeln, Bächen, Seen. Zuweilen lastet Melancholie auf dem menschenleeren Land. Er weiß, Natur verfügt über einen Kunstsinn, sie bedarf des Menschen, um deren Ästhetik aufzuspüren. (Dürer nannte das: der Natur die Form entreißen.) Indem sie Gerhard Meyer frei nachgestaltet, probiert er sich aus und testet dabei die Wirkung von Handzeichnungen, Ölmalerei und die des Lasierens, wo er zu klaren, nahezu magischen Formulierungen gelangt.
Ein "Ruhealter" gibt es für ihn nicht, denn nun kann er sich seiner Passion voll hingeben.
 
Dr. Maren Kratschmer-Kroneck
 
 

Gerhard Meyer, Feldweg, 30 x 44,5 cm, 2018, 300,-€.

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Gerhard Meyer, Feuchtweg, 40 x 50 cm, 2015, 480,-€.

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Gerhard Meyer, Darß-Ufer II, 60 x 50 cm, 2018, 480,-€.

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