Biografie:
1925 in Erfurt geboren
1946-49 Studium an der Landesschule für angewandte Kunst in Erfurt
1950-51 Studium am Institut für Kunsterziehung in Erfurt
1951-60 Kunsterzieher in Gotha und Erfurt
1960-90 Lehrtätigkeit (Grafik) an der Pädagogischen Hochschule Erfurt
1963-74 Erfurter Ateliergemeinschaft
1964-69 Externes Studium an Universität und Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig • Diplom-Grafiker
2002in Erfurt verstorben

Ausstellungen u.a. in Arnstadt, Banskä Bystrica, Berlin, Eisenach, Erfurt, Freyburg, Gdansk, Gotha, Heilbronn, Heiligenstadt, Kassel, Nordhausen, Quedlinburg, Rostock, Saalfeld, Schleiz, Schwerin, Sömmerda, Stuttgart, Unterwellenborn, Weimar, Weißenfels und Wernigerode

 

Rudolf Franke

Rudolf Franke hat Spuren gelegt: als Künstler, als Sammler, als Lehrer und vor allem auch als Mensch. Bereits als 16-jähriger Schüler hatte er künstlerische "Sammelmappen" von eigener Hand zusammengestellt. Doch der Künstler in ihm wuchs mit seiner Faszination für die Grafik der klassischen Moderne, und in Dialog und Auseinandersetzung mit ihr reifte sein künstlerisches Werk. Ergebnisse waren seine immer wieder variierenden Experimente mit farbgrafischen Hochdrucktechniken. So gelangte er vom Einfarbenschnitt zu bemerkenswerten Drucken mit zwölf und mehr Platten, zu Monodrucken als stimmungsvolle farbige Decalcomanien mit malerischen Weiterführungen. Am Ende geriet ihm, der jedes Blatt selbst druckte, auch jedes Motiv zu besonderem Kabinettstück und ästhetischem Unikat mit sowohl im Detail als auch im Ganzen streng durchkalkulierter Komposition. Mögen seine Bild-Findungen auch aus der Natur ihre Impulse empfangen haben, so wurden sie im Verlaufe des differenzierten Arbeitsprozesses doch immer zu phantastischen Er-Findungen und schließlich zu subtilen farbklanglichen Konstrukten. Sie weisen Franke als einen instinktsicheren Ästheten aus, der mit Formen und Farben par excellence umzugehen vermochte. Ein halbes Jahrhundert lang hat er seine reichen grafischen Erkenntnisse und Erfahrungen vielen Kunsterziehergenerationen weitergereicht; und das zu einer Zeit, da man seine künstlerische Konfession offiziellerseits mit Misstrauen verfolgte, zumal er auch als leidenschaftlicher Sammler und als Streiter für eine freie Kunst viele Gleichgesinnte ermutigte. Dabei verband ihn eine langjährige intensive und fruchtbare Freundschaft mit Gerhard Altenbourg. Rudolf Franke war ein Botschafter im Sinne der Weltkunst, die er engagiert und warmherzig Studenten und Freunden zu faszinierendem Erlebnis zu machen verstand.

Dr. Maren Kroneck

 

Sauerland herbstlich
Farblinolschnitt, übermalt, 1996

Designelement-leeres Bild
 

Ostsee
Farblinolschnitt, übermalt, 1978

Designelement-leeres Bild

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