Biografie:

1943 in Saalfeld geboren
1961 Abitur in Saalfeld
1961-62 Keramiklehre bei Gerda Körting
1962-67 Studium Malerei/Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig / Diplom
Lehrer: Bernhard Heisig
seit 1967 freischaffend als Maler und Grafiker in Weida
1984 Kunstpreis der DDR
Beginn der Beschäftigung mit der Plastik
1990-94 Atelier im Bahnhof Lederhose
Beginn mit Video- und Filmprojekten
Lebt in Weida

Eigene Ausstellungen in Bad Frankenhausen, Berlin, Böblingen, Coburg, Eisenhüttenstadt, Erfurt, Gera, Glau-chau, Gotha, Hermsdorf, Jena, Kleinsassen, Kromsdorf, Leipzig, Magdeburg, Meiningen, Potsdam, Rudolstadt, Saalfeld, Stralsund, Unterwellenborn, Weida und Zeulenroda

Teilnahme an Ausstellungen in Australien, Belgien, Bulgarien, Frankreich, Italien, Japan, Jugoslawien, Österreich, Polen, Rumänien, Spanien, Tschechien, Ungarn, in der Schweiz, der Slowakei, der SU und in den USA

Horst Sakulowski

Der Stadt seiner Kindheit längst entwachsen und angekommen im Hochland der Kunst, gedenkt er in seinem vierten/fünften Lebensjahrzehnt mit seinen "Saalfelder Blättern" liebevoll, dankbar, aber auf grotesk-skurrile Weise seiner Geburtsstadt. Mit den heraldischen Wappentieren, zwei Barben, spielt er auf metaphorische, drastisch-ironische Weise, wie wir es von ihm auch sonst von seinen oft scharf-sinnig spitzen, irrealen Radierungen kennen. Er nennt die einzelnen Saalfelder Blätter "Spiel", "Sehnsucht", "Metamorphose", "Die Stunde der Uhr", "Transfusion" oder "
Der Märtyrer und seine Peiniger". Listig verwebt er in ihnen Historisches mit Subjektiv-Erfahrenem, -Befindlichem. Bringt er gar Sprache ein, so irrflunkert es: "Die Leuchtkraft der Fischwappenstruktur steht in genau umgekehrtem Verhältnis zur Segelstellung des magischen Würfels - allerdings nur bei Westwind." Das war 1989. Ist dieser versierte passionierte Zeichner/ Maler/Plastiker/Film- und Videokünstler Sakulowski, den wir in seinen bekannten Werken doch eher akribisch und mit ernsthaft hinterfragenden Inhalten kennen, also auch ein grotesker Infragesteller? Allenfalls wohl ein hintersinniger Melancholiker, etwa eben wenn er die Saalfelder Barben als pendelnde Kadaver in Uhrkästen hängt. Aus solchem Memento mache man sich einen Reim. "Vita et Vanitas!"- Leben und Eitelkeit, Leben und Irrsinn! - verheißt er denn auch zu Beginn des neuen Millenniums. Und sein zeitlos dahinströmendes Video-Endlos-band "Zeit-Landschaften" kommentierter: "So ist die Welt, so geht sie weg." Sein Generalthema also: das Verhältnis von Ewigkeit zu schneller Stunde, von Kontinuität zu stetem Wandel. Und in ihm will er seine Welterfahrung mit seiner Hoffnung zusammengeführt wissen.

Dr. Maren Kroneck

 

Katzenmumie
Graphit / Farbstift, 2000

Designelement-leeres Bild
 

Figur No. 10
Graphit, 2003

Designelement-leeres Bild

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